hahnentritt im sauseschritt

restless in mauer and in mind

Wednesday, July 30, 2008

Alexandra, aaaah!

Sie ist zwar relativ unbekannt bei der Allgemeinheit, vielleicht weil ihre Karriere nur ca. drei Jahre gedauert hat, ihre Musik aber begleitet mich jetzt schon seit gut 20 Jahren. Früher habe ich öfter mit meiner Oma Alexandras Platten angehört, meine Oma bekam immer feuchte Augen bei "Mein Freund der Baum" und ich bekam Schmetterlinge im Bauch bei "Zigeunerjunge" (weil ich mir so romantische Liebe vorstellte). Bis heute ist der Opener auf der Platte meiner Oma, "Weißt du noch?", einer meiner Alexandra-Alltime-Favourites, gefolgt von "Illusionen", "Alles geht vorüber", "Schwarze Engel", "Der Traum vom Fliegen", "Was ist das Ziel?" und "Erstes Morgenrot"? Den Zigeunerjungen finde ich heute nicht mehr so prickelnd und auch "Janos von der Puszta" hat keine erotisierende Wirkung auf mich.

Interessant finde ich ja, dass die "brave" Alexandra genauso wie ihre - naja, Kollegen klingt etwas unpassend - Pendants aus den etwas "härteren" und heute im Vergleich zum deutschen Chanson/Schlager weniger belächelten Musikgenres, man denke nur an Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Brian Jones, ebenfalls mit 27 Jahren unter tragischen Umständen verstorben ist. Schwupps, Kurt Cobain hätte ich jetzt fast vergessen - ist ja auch schon ein Zeitl her!

Was lässt mich das vermuten? Dass auch Alexandra vermutlich nicht nur das liebe Mädel war, als das sie sich verkauft hat! Jung geheiratet, ein Kind bekommen, jung wieder geschieden, und schließlich mit dem Mercedes-Cabrio "derstessen". Klingt zwar im Vergleich zu den Pendants ziemlich brav, aber wenn ich Alexandras rauchige Stimme höre, denke ich immer an die stillen Wasser und dass sie sicher ein heißer Feger war.
Titel wie "Tanz, alter Tanzbär, tanz" oder "Es war einmal ein Fischer" haben ja nicht wirklich Sex, aber ich sage euch, das war nur Tarnung!

Und genau auf dieses geheimnisvolle, als Rehlein-getarnt-Getue bin ich schon immer total abgefahren! In meiner Teeniezeit stand Alexandra neben Nina Hagen, The Cure und den Sex Pistols - und das absolut gleichwertig. Der gepflegte Kitsch und die so absolut unheile Welt in Alexandras Liedern (damit sollte sich jeder Teenie identifizieren können) sowie das Zelebrieren des Herzschmerz passten damals so wie auch heute noch - und ein neuer Tag der mit "Erstes Morgenrot" beginnt, ist automatisch famos!

PS: Morgen ist Alexandras 39. Todestag.

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