hahnentritt im sauseschritt

restless in mauer and in mind

Wednesday, March 22, 2006

Ich bin eine Singlefrau von 26 Jahren. In früheren Zeiten wäre ich noch als Fräulein durchgegangen - Göttin sei Dank darf man auch heute ohne Mann schon als ganze Frau durchgehen.
Eine böse Männerzunge hat mir in der Vergangenheit erzählt, jeder Mensch wäre auf der Suche nach seiner zweiten Hälfte - und die ewige Vollkommenheit und Perfektion wäre ausschließlich im Status der Partnerschaft erreichbar. Die böse Männerzunge wollte mir aber lediglich einen Bären aufbinden und sich so den Weg in mein Schlafzimmer (wie langweilig!) sichern - dass ihr dies nicht gelungen ist, ist ebenso klar.
Ich, die sich der klassischen Partnersuche entzieht, und auch als Perfektionistin der Meinung ist, dass eine Partnerschaft eine der wenigen Dinge ist, die wir zwar beeinflussen, aber nicht perfektionieren können; habe festgestellt, dass die aktive Suche genausowenig bringt wie die Wartehaltung in der Hoffnung, gefunden zu werden.

Vorallem wenn man nicht weiß, was man sucht; und als Fundstück garantiert immer vom falschen Goldgräber gefunden wird.

Wie man einen Mann verführt,... oder ihn erfolgreich vergrault.

Wenden Sie sich vertrauensvoll an mich - ich halte mich nie an die Vorschläge, die man in einschlägigen Frauenmagazinen (mit seriösen Titeln wie Jolie, InTouch, Joy, etc.) lesen kann, um das Opfer meiner Begierde zu verführen - ich senke meinen Blick nicht zu Boden sondern ich sehe ihm tief in die Augen.
Ich kleide mich nicht dezent sexy sondern zeige gleich, dass ich keine Katze im Sack bin und wie bei mir das Holz vor der Hütte gelagert ist.
Ich nippe nicht an Getränken um mir danach genießerisch die Lippen zu lecken, sondern versuche immer, meine Männer unter den Tisch zu saufen - ist es nicht so, dass man Männern mit Trinkfestigkeit imponieren kann? (Obsolet zu erwähnen, dass ich meistens gewinne, gelle?)
Ich bin nie die erste, die sich verabschiedet - nach der Sperrstunde kenne ich immer noch ein Lokal das offen hat, oder empfehle einen Drink an meiner Hausbar; bei Hausbesuchen biete ich selbstverständlich gerne mein Bett an.
Rar machen, sowas kenne ich nicht - ich bin aufdringlich wie ein Fußpilz wenn ich etwas haben will, und vor dem Befall durch mich kann man sich so gut wie gar nicht retten.
Von zarten Berührungen halt ich mit meiner Grobmotorik auch nicht viel - sitzt das Objekt meiner Begierde neben mir gibt es kein Entwischen mehr - weil ich mich quer über seine Schenkel lege (mit eingeschlafenen Beinen zu flüchten wird somit unmöglich!).

Manchmal habe ich damit durchschlagenden Erfolg - ich weiß aber immer noch nicht, ob es daran liegt, dass mir niemand zu widersprechen traut, oder weil ich meine Überredungsqualitäten so gezielt non-verbal einsetze.

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